Regionalgruppe Stuttgart

Stellaner im Raum Stuttgart

Berichte

– die aktuellen Berichte sind im jeweiligen StID zu finden

Wie es schon beinahe Tradition ist, trafen sich die Stuttgarter Stellaner auch diesmal wieder zum Jahresabschluss am 9. Dezember zum Zweiten Advent in der Stuttgarter  Domkirche St. Eberhard. Dort wechseln sich prominente Diözesan-Geistliche immer wieder zur sonntäglichen Predigt ab und erfreuen die Gemeinde mit ihren Gedanken und Anregungen. Diesmal stand natürlich ADVENIAT im Vordergrund – das Ankommen zum Weihnachtsfest und das Ankommen beim Dreifaltigen Gott.

Anschließend ging es zusammen über den Schlossplatz hinüber zur „Alten Kanzlei“, ein beliebter Treffpunkt zur Mittagszeit, vor allem für die vielen Besucher (auch aus dem Ausland) auf dem benachbarten Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Leider musste sich das Ehepaar Guido und Mechthild Fleischer vorzeitig verbschieden, so dass die übliche Runde mit Erinnerungen an die vergangenen Fünfzig Jahre „Jesuitenaltschüler in Stuttgart“, als die hiesigen Stellaner sich noch regelmäßig im Jesuitenhaus mit den Patres aus St. Blasien treffen konnten, diesmal nur schwach besetzt war. Unvergesslich in diesem  Zusammenhang  bekanntlich Pater Fritz Weber SJ, ehemals Kollegsdirektor und gebürtiger Bayer, dessen Liebe dem Stuttgarter Hauptbahnhof galt – vor allem, wenn die damaligen D-Züge aus München eintrafen oder dorthin abfuhren (das Umbau-Chaos „Stuttgart 21“ musste er gottseidank nicht mehr erleben)  oder unser langjähriger „Spiritual“ P. „Schorsch“ Kappeler SJ. Beide waren beliebte Gastgeber für die Stellaner, vor allem, wenn sie ihre jährlichen Dias von vielen Besuchen in Bombay (heute Mumbai in Indien) bzw. im Libanon vorführen konnten. Dank der vielen Initiativen von Guido Fleischer als langjährigem Obmann der Stuttgarter Gruppe kamen viele interessante Leute aufs Jesuitenhaus, u.a. der ehemalige Ministerpräsident Gebhard Müller aus Rottenburg oder Graf Alois Waldburg als damaliger Präsident des Stuttgarter Auslandsinstituts. Sogar Heiner Geißler ließ sich ab und zu blicken, um von seinen vielen Publikationen und Politaktionen zu berichten, und auch Franz Sauter MdB aus Rottweil – um nur einige Namen zu nennen. Dank guter Kontakte gab es zu Jahresbeginn damals auch immer wieder einen Stellaner-Empfang im Stuttgarter Landtag, manchmal sogar mit Freiburger Stellanern zusammen.

Heute haben sich bekanntlich die Zeiten geändert und die Stellaner treffen sich oft, um auch die Stuttgarter Umgebungen in nah und fern besser kennen zu lernen. Das Adventstreffen in der Innenstadt spielt aber immer noch eine große Rolle, seit sich die Jesuiten aus Stuttgart verabschiedet haben – zumal sich auswärtige Freunde gelegentlich dazugesellen. Jeden Sommer gedenken wir auch unserer verstorbenen Stellanerfreunde Kai Graf Arco-Zinneberg und unseres langjährigen „Straßburger“ StID-Druckers Bernard Kottrup (aufgrund seiner doppelten Staatsbürgerschaft soll er angeblich s. Zt. nur deshalb seinen Militärdienst bei den Franzosen absolviert haben, weil dort „Wein zu den Mahlzeiten“ serviert wurde). Sie haben uns viel zu früh für immer verlassen und sind schon vor einigen Jahren in S-Sillenbuch bzw. S-Möhringen beigesetzt worden. – R.I.P.                      Dr. Klaus Dorneich  (KSB ´49)

Für die Kollegsschüler/Innen aus St. Blasien ist der Name HORB am Neckar ein sicher unvergesslicher Begriff. Kommt doch aus dieser heutigen württembergischen  Großen Kreisstadt einer ihrer berühmtesten Söhne  (1720-1793) als Spross der früh geadelten Kaufmannsfamilie Gerbert von Hornau – der nachmalige Fürstabt  Martin Gerbert OSB, Benediktiner-Mönch der Abtei St. Blasien und schließlich ab 1764 gewählter FÜRSTABT (also auch Landesherr) in  einem der ältesten Klostergebiete (ab 946 n. Chr.) im Römischen Reich deutscher  Nation – St. Blasien im Albtal, mit Landbesitz im Hochschwarzwald bis hinunter ins Oberrheintal (Kloster Rheinau bei Schaffhausen). Berühmt wurde er vor allem durch seinen Neubau der Klosterkirche nach einem Großbrand von 1768, der Kirche und Kloster zerstört hatte, mit einem klassizistischen Kuppelbau (1783), der ihm als Vorbild erstmals bei einem Besuch in Paris (Panthéon) begegnet sein soll. Übrigens samt einer angeschlossenen Familiengruft der frühen Habsburger-Geschlechter aus der elsässisch-schweizerischen Zeit, deren Sarkophage schon seit langem durch die dortigen Benediktiner betreut wurden, also ähnlich der Wiener „Kapuzinergruft“ einer späteren Epoche. Bekanntlich wurden das Kloster St. Blasien 1804 durch einen Kaiserlichen Erlass von Josef II. aufgehoben (also „säkularisiert“) und die Mönche vertrieben. Ihr neues Ziel, nunmehr unter Fürstabt Berthold Rottler, war  St. Paul im Lavant-Tal von Kärnten, wo sie (nach längerer „Wartezeit“) mit offenen Armen erwartet wurden; denn auch die meisten  Benediktinermönche von St. Paul waren schon frühzeitig vertrieben worden und durften erst jetzt durch die Mitbrüder aus St. Blasien  ergänzt werden. Diese trafen schließlich 1809 mit 36 Ochsenkarren ein, in denen die persönliche Habe der Mönche und des Klosters, darunter die Reliquien des Heiligen Blasius und

 

 

anderer Schutzheiligen sowie das große Reliquienkreuz aus dem 10. Jahrhundert, das die Königin Adelheid von Burgund dem Kloster St. Blasien gestiftet hatte, aber auch die sterblichen Überreste von 15 Habsburger Urahnen mitgeführt wurden – als Zeichen der „alten Pietät der Mönche von St. Blasien für das Haus Habsburg“ im Südwesten (vgl. „St. Blasien in Kärnten“, von P. Gottlieb Schleich SJ, Kollegsbrief 1952).

Natürlich gab es während unserer Führung am 10. Juni durch Horb am oberen Neckar noch vieles andere zu sehen und zu erfahren. Unser Führer war ein junger Mann aus Tübingen, Holger Starzmann, der dort auch als „Gottlieb Steidele“ bekannt ist. Denn jener war einst auch ein historisches Genie aus dem 19. Jahrhundert, der es trotz allem nicht zu einer akademischen Laufbahn brachte, aber „natürlich alles wusste“ und offenbar in Tübingen und Umgebung sehr gefragt war.

Im Fokus stand zunächst einmal die heutige Verkehrsführung in Horb im engen Neckartal – mit Brücken, Schleifen und steilen Anstiegen, die zu einer eng bebauten Unter- und Oberstadt führen, ehe sie Verbindung zu einer Vielzahl von Teilorten (17) in der weiteren Umgebung

zulässt. Also ein verkehrsmäßiger Albtraum, wenn auch mit einer der schönsten Stadtsilhouetten im Lande!

Ein besonderes Juwel ist das Rathaus auf dem historischen Marktplatz mit dem bekannten „Horber Bilderbuch“ an der Fassade – vom Café Kipp aus bequem zu betrachten. Oder die „Horber Stiftskirche“ im gotischen Stil mit den langen (kunstvoll geschnitzten) Chor-Bänken der Stiftsherren; ferner die Klosterkirche der Dominikanerinnen mit ihrem unvergleich-lichen „Weißen Garten“, einer Aussichts-plattform voller Blumen und Rabatten. Und noch vieles andere mehr.

Der Reichtum der  800-jährigen Stadt Horb hing natürlich zunächst mit dem Wasser des Neckars zusammen, dessen Energie von  zahlreichen Handwerksbetrieben und den sog. Pfleghöfen genutzt wurde, aber auch durch einen abgezweigten „Gewerbekanal“, der zugleich zur Müll- und Abwasser-Entsorgung (Gerbereien) diente. Heute ist Horb am anderen Neckar-Ufer (mit Fußgängerbrücke als „Geschenk“ der kürzlichen Landesgarten-schau) durch eine neue IC-Verbindung an die Bahnstrecke Stuttgart – Zürich bzw. durch einen Stuttgarter Regional-Express bis Singen (Hohentwiel) verbunden.

Zu allem hatte unser unermüdlicher „Gottlob Steidele“ passende Erklärungen, Jahreszahlen und kleine Geschichten parat, z.B. wie die ausdrucksvolle Darstellung der „Leda und der Schwan“ von Sculptor Peter Lenk, bekannt u. a. durch seine „Imperia“ am Konstanzer Hafen, an die Fassade eines heimischen Bürgerhauses in Horb kam. Also wieder eine unvergessliche „Städte-Tour“ der Stellaner in unserem schönen Lande. Herzlicher Dank an alle Beteiligten.

Klaus Dorneich  (KSB ´49)

Am 06.10.2018 besuchte eine kleine Gruppe der Stellaner Gruppe Stuttgart das Polizeimuseum in Stuttgart.

Eine wirklich sachkundige Führung wurde uns geboten von einem pensionierten Polizei-hauptkommissar, der in seiner beruflichen Laufbahn alle Stationen mitgemacht hat und damit sich auskannte.

Man konnte die Entwicklung der Geschwindigkeitskontrolle von den Anfängen bis heute sehen. Auch erfuhren wir, dass die stationären Geschwindigkeitsmessanlagen sich rechnen müssen, d.h. das Aufwand und Erfolgsprinzip findet Anwendung. Er betonte jedoch, dass die Standorte von der Politik festgelegt werden und nicht von der Polizei.

Auch den schönsten Verkehrsschutzmann Stuttgarts durften wir auf einem Bild sehen. Es war zu dieser Zeit als die Ampeln noch keinen so breiten Einzug hatten und der Verkehr noch „menschlich“ geregelt wurde. Da soll es vorgekommen sein, dass Frauen diesen Schutzmann mehrmals „umfuhren“ um eventuelle einen Gruß von ihm zu bekommen. Auch wurde er mit Weinflaschen ausge-zeichnet, die Frauen zu seinen Füßen abstellten.  Heute würde man sagen, ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Ein sehr großes Kapitel für die Stuttgarter Polizei war der Bader Meinhof Komplex. Er selbst war in dieser Abteilung tätig und so bekamen wir doch Informationen, die man in der Presse nicht unbedingt zu lesen bekam. Er schloss dieses Kapitel mit dem Satz ab, dass niemand mehr froh und glücklich war als die Polizei in Stuttgart, als dieses Kapitel zu Ende war. Es fand den Abschluss mit der Entscheidung von Oberbürgermeister Manfred Rommel, dass die Terroristen auf einem Friedhof in Stuttgart beerdigt werden dürfen.

Ein alles in allem gelungener Termin für die Gruppe Stuttgart.

Hermann Zöhrlaut

Schon das siebte Mal trafen sich die Stuttgarter Stellaner zum Wandern vom 2.9. bis 9.9.2018 unter kundiger Führung von Jutta und Michael Schimmele in der Schweiz.

Am Sonntagabend, dem 2. September, trafen sich die ersten bei Jutta und Michael in Schluein zu einem feinen Abendessen.

Montags ging es dann mit dem Wandern los: Wir holten die im letzten Jahr wegen schlechten Wetters ausgefallene Wanderung nach Conn nach. Zunächst ging es mit dem Bus nach Falera, einem kleinen Dorf oberhalb von Laax, in dem schon in der Mittleren Bronzezeit Naturbeobachter 36 Menhire aufgestellt hatten. Wir wanderten an der 400 m langen Reihe vorbei in Richtung Flims und kamen nach einiger Zeit zum idyllisch gelegenen Caumasee. Unser Ziel aber war „Il Spir“ (rätoromanisch für Mauersegler), eine waghalsig gebaute Aussichtsplattform über der Vorderrheinschlucht in Conn.

Die Vorderrheinschlucht entstand nach dem Flimser Bergsturz vor knapp 9.500 Jahren. „Er ist mit einem Volumen zwischen 9 km³ und 12 km³ das größte alpine Bergsturzereignis (rund 300-mal größer als der Bergsturz von Goldau und rund 1200-mal größer als der Bergsturz von Elm) und weltweit einer der größten derzeit bekannten Bergstürze überhaupt. Auf dem Übergang der Gleitfläche im Norden zur Schuttmasse im Süden liegt der Ferienort Flims. Nördlich von Flims ragen Felswände bis 350 Meter hoch und im Süden liegt eine dicht bewaldete, unübersichtliche Hügellandschaft mit Seen und einer wilden Schlucht, der Ruinaulta. Der Bergsturz ist für Reisende durch Wald verborgen; weil der Schuttkegel landwirtschaftlich uninteressant ist, blieb er ein ausgedehntes Waldgebiet. Der Wald ist für das Vorderrheintal Namensgeber: Das romanische Surselva bedeutet „ob dem Wald“.“ [Wikipedia]. Der Rhein ließ sich durch diesen Bergsturz nicht stören und die Wassermassen gruben sich ihren Weg und so entstand die schöne und wilde Ruinaulta, durch die die rhätische Bahn von Chur nach Ilanz fährt. Mit dem Auto ist die Schlucht nicht zu passieren.

Wir vesperten in Conn und danach ging es zurück. Einige fuhren wegen des einsetzenden Regens mit der Pferdekutsche zurück, die Unverdrossenen, zu denen natürlich auch die beiden Hunde Isa und Murphy gehörten, wanderten per pedes zurück.

Dienstag war das Wetter wieder besser und wir fuhren mit den Autos in das tiefe Valsertal. Auf dem letzten Parkplatz am Ende des Tals trafen wir uns und zu Fuß ging es zur

150 m hohen und 500 m langen Staumauer des Zervreilasees hoch. Die mächtige Staumauer wurde im letzten Jahr gewartet und renoviert. Doch der See war noch nicht wieder komplett gefüllt. Erst 2019 wird er wieder voll sein. Über ein dreistufiges Kraftwerkssystem wird aus dem Wasser Strom erzeugt. Wir wanderten dann oberhalb des Sees noch zur St. Anna Kapelle, wo wir die beiden Kirchenglocken erschallen ließen. Zurück am Parkplatz setzten wir uns auf die Terrasse des dort schön gelegenen Restaurants und genossen Vesper, Gespräche, Berge, Sonne und Luft. Auf dem Rückweg machten wir Halt in Vals, einem sehenswerten, alten, urigen Bergdorf. Aus diesem Ort kommt auch das Valser Mineralwasser, was der eine oder andere bei seinem Besuch in der Schweiz schon getrunken hat.

Gruppenberichte

Am Mittwoch stand der Besuch des Gebietes auf dem Plan, wo vor ein paar Wochen die JU52 abgestürzt war. Mit dem Bus fuhren wir zur Alp Nagens. Von dort stiegen wir auf und wanderten zur Alp Segnas, von wo man einen herrlichen Blick auf die Glarner Hauptüber-schiebung hat, „eine der prominentesten Hauptstörungen der Alpen. Ihr Ausbiss in der Typusregion bei Glarus im Kantonsdreieck Glarus-St.-Gallen-Graubünden zählt zu den berühmtesten Geotopen der Schweiz.

–Die Glarner Hauptüberschiebung entstand, als sich aufgrund der Plattentektonik eine ältere, emporgehobene Gesteinsschicht 40 Kilometer nach Norden über eine jüngere Gesteinsschicht schob. Die ursprünglich 10 bis 15 Kilometer dicke obere Schicht aus rötlichem Verrucanogestein hat ein Alter von etwa 260 bis 300 Millionen Jahre (Perm). Die untere, jüngere Schicht aus schiefrigem Flysch ist dagegen lediglich 35 bis 50 Millionen Jahre alt (Paläogen). Teilweise ist das ältere Gestein auch noch von mesozoischen Schichten (Jura, Kreide) überschoben. Diese Lagerung von älterem über jüngerem Gestein ist an einer hellen Trennschicht aus Kalkstein besonders gut erkennbar.

Gut zu sehen ist die Überschiebung an den durch das Martinsloch bekannten Tschingel-hörnern“ [Wikipedia].

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Über das Hochtal der Alp Segnas wanderten wir noch zu einem beeindruckenden hohen Wasserfall des Flems, bevor es auf gleichem Weg wieder zurück zur Bushaltestelle ging. Die dortige Berghütte wartete mit einem ungewöhnlichen und deshalb nicht erwarteten Werbespruch auf: „Der Kopf tut weh, die Füße stinken, höchste Zeit ein Bier zu trinken! Rothaus Tannenzäpfle CHF 5,00“.

Am Abend trafen wir uns dann in Ilanz im Restaurant und begrüßten die Neuan-kömmlinge mit einem zünftigen Abendessen.

Am Donnerstag war bei herrlichem Wetter eine Wanderung in Brigels angesagt. Brigels haben wir in wunderbarer Erinnerung, haben wir doch vor ein paar Jahren dort einen typisch schweizerischen Almabtrieb miterlebt. Ein buntes Treiben rund um Almen, Senne-rinnen und Senner, den schön geschmückten Kühen mit ihrem prägnanten Glockengeläute hat uns damals sehr fasziniert. Brigels erreich-ten wir mit dem Auto. Wir wanderten rund um den Brigelser See talaufwärts ein Stück auf dem Jakobsweg, vorbei an der Ruine Kropfenstein. Diese beeindruckende Ruine liegt auf 1130 m Höhe in der Nähe von Brigels und steht an der Kante einer steil abfallenden Felswand, nur durch einen schmalen Pfad zu erreichen. Die Aussicht ist herrlich und so legten wir auch eine kurze Rast ein, damit wir die schöne Aussicht auf das Tal auf uns wirken lassen konnten. Zurück in Brigels genossen wir noch Kaffee, Saft und Zwetschgenkuchen und konnten gestärkt die Rückreise antreten. Der Abend klang bei einem gemütlichen Essen in Laax aus.

Für den Freitag war Regen angesagt. Na und? Wir starteten trotzdem unsere Wanderung in das Hochtal Bargis. Wir begegneten der Wetterlage entspannt, flexibel und kreativ und starteten wie geplant mit dem Ortsshuttle (pünktlich wie von Michael vorgegeben um 9:37 Uhr) zum Berghaus Bargis oberhalb von Flims-Dorf. Bei der Ankunft oben schüttete es wie aus Kübeln, aber das Berghaus bot ja Schutz und wer sagt denn eigentlich, dass die Belohnung erst nach der Wanderung kommen darf? Gestärkt, gut gelaunt und begleitet von dramatischen Wolken und Nebelfetzen wanderten wir anschließend in das typische und ausgesprochen sehenswerte U-Gletschertal Bargis. Zur zweiten Wanderetappe animierte Jutta danach während der Rückfahrt im Bus: „Wer hat noch Wanderlust? Dann bitte in Fidaz aussteigen.“ Jutta führte die zahlreichen Wanderwilligen oberhalb von Flims-Dorf mit wunderschönen Blicken ins Tal auf einem ihrer Lieblingswege von Fidaz über Scheia und Spalegna nach Flims-Dorf. Zur Belohnung dort nochmals Einkehr im Cafe. Zum Abschluss im Bus von Flims-Dorf nach Laax noch ein Nachhilfestündchen in Schweizer Gelassenheit: Die Diskussion um eine ungültige Fahrkarte (da nicht im Ortsshuttle, sondern versehentlich im regulären Postbus) beendet der Busfahrer mit der Aussage: „Weitergehen, Entspannen, Absitzen.“ Die weitere Entspannung erfolgte beim Abendessen mit Österreicher-Charme im Landgasthof Glenner in Castrisch.

Der Samstag war dem Rheintal vorbehalten. Ab Rothenbrunnen fuhren wir zunächst mit der Bahn nach Thusis. Von dort wanderten wir entlang des Rheins zurück nach Rothenbrunnen. Auch hier war die Wanderung von Sonnenschein und blauem Himmel gekrönt. Vorbei an der Via Mala entlang des Hinterrheins genossen wir sonnige und schattige Strecken um dann nach zweieinhalb Stunden zufrieden und gut gelaunt in Rothenbrunnen anzukommen. Ein kurzer Abstecher ins gegenüberliegende Paspels bescherte uns einen köstlichen gerührten Eiskaffee erster Klasse.

Klug haben uns unsere Wanderführer Jutta und Michael am Sonntag eine Tour nach Vaduz eingeplant. Vaduz liegt auf der Strecke Richtung Heimat. Wir trafen uns am Kunstmuseum. Hier besichtigten wir sowohl das schwarze, „alte“ Kunstgebäude als auch das weiße, „neue“ Kunstgebäude der Hilti Foundation. Zwei beeindruckende Museen, gebaut vom Architektenteam Meinrad Morger und Heinrich Degelo mit Christian Kerez und dem Basler Büro Morger Partner Architekten. Sie bilden durch ihre kubische Form und das Zusammenspiel der Materialien eine wohltuende Einheit. Ein Gang durch die Hauptstraße in Vaduz durfte nicht fehlen. Wir sahen das neue Landtagsgebäude des Fürstentums und das Regierungsgebäude. Vaduz hat eine Zollunion mit der Schweiz und mit Österreich. Vaduz ist nicht nur

Finanzplatz, dort sind auch große Industrieunternehmen wie die Hilti AG oder Hovel AG ansässig. Der interessante Besuch in Vaduz endete mit einem guten Mittagessen im Löwen zu Schellenberg.

Die anschließende Heimreise traten wir unter dem Eindruck von vielen schönen Begegnungen, interessanten Gesprächen und wundervollen Wanderungen an. Auch im nächsten Jahr werden wir im September wieder mit Jutta und Michael wandern. Das steht fest. Wir sind gespannt. Wir wissen, dass uns wieder ein tolles Programm erwartet!

Jetzt allerdings sagen wir Jutta und Michael einen herzlichen Dank für die wunderbare Wanderzeit in der Schweiz. Adieu! Wir kommen wieder.

Klaus Marek, Caecilie Hummel und

Gerhard Kuhn

Mitglieder der Stellaner Gruppe besuchten am 18.08.2018 die Domfestspiele in St.Blasien. Es wurde das Stück „Säulen der Hoffnung“ aufgeführt.

Dieses Stück stammt aus der Feder von Wolfgang Endress, ehemaliger Erzieher im Kolleg. Wolfgang Endress führte auch Regie. Es war das 5. Stück, das von ihm geschrieben wurde und auch jeweils aufgeführt wurde.

Eine unglaubliche Kulisse bot der Dom als Hintergrund. Mehrere Altschüler spielten im Team des Ensembles mit. Auch Kollegs-direktor Pater Mertes SJ fand man unter den Mitwirkenden. Das Wetter spielte hervorragend mit.

Im Anschluss wurden wir noch eingeladen mit den Schauspielern einen Imbiss einzu-nehmen, bei welchem sich noch anregende Gespräche ergaben.

Besonders dem Stellaner Hans Jörg Schneider und seine Frau Heike, die als Beleuchter in Aktion waren, möchten wir danken für die Möglichkeit, der ganzen Sache doch etwas näher treten zu dürfen als die anderen Zuschauer.

Übereinstimmender Wunsch von uns war, dass diese Domfestspiele ihre Fortsetzung finden werden.

Hermann Zöhrlaut

Am 15.4.2018 machte die Stellaner Gruppe Stuttgart einen Ausflug nach Baden-Baden. Ziel war der Besuch des Casinos und der Ausstellung „America! America! THINK“ im Burda Museum in Baden-Baden.

Im Casino angekommen, erlebten wir wie Geld- und Glücksspiel in wirklich vornehmster Atmosphäre sich abspielen können. Das Casino besitzt den Ruf, das schönste Casino Europas zu sein.  Das Casino trug auch dazu wesentlich bei, dass Baden-Baden den Titel Urlaubshauptstadt Europas zu sein errang. Man findet Tischspiele, Kartenspiele und einarmige Banditen. Jeweils in separaten Räumen. Der französische Architekt, der dieses wunderbare Bauwerk schuf, setzte königliche Maßstäbe an. Er hatte den Auftrag, dies als Urlaubsbleibe für Madame Pompidou zu bauen. Beeindruckend war auch der Wintergarten, der von außen nicht einsehbar war, der ebenfalls als Spielsaal genutzt werden kann.

Im Anschluss gingen wir in das Restaurant und Weinstube „Rizzi“ um uns moderne und neuzeitliche Küche schmecken zu lassen. Ein empfehlenswertes Restaurant.

Um 14:00 Uhr fanden wir uns dann im Museum Frieder Burda zur Ausstellung „America! America! Think“ ein. Unter sehr sachkundiger Führung bekamen wir auch einen Einblick in die Privatsammlung des Museumsbesitzers. Thema dieser Ausstellung der Einzug der modernen Kunst, also weg von Pinsel und Leinwand, hin zu Siebdruck und Fotographie. Die in dieser Ausstellung vertretenen Künstler waren Alex Katz, Cindy Sherman, Andy Warhol, Jeff Wall und Roy Lichtenstein. Die uns gezeigten Techniken beeindruckten uns, so ein mit Neonlicht hinterleuchtetes Großdia als Kunstwerk zu sehen.

Ein gelungener Ausflug bei herrlichstem Wetter, das auch einlud zu „Flanieren“.

Hermann Zöhrlaut

Am 3. Dezember 2017 feierten die Stuttgarter Stellaner und ihre Angehörigen ihre jährliche Adventsmesse wieder in der Domkirche St. Eberhard, zusammen mit der Innenstadt-gemeinde und dem Domdekan Dr. Christian Hermes. Dieser ist weit über Stuttgart hinaus bekannt für seine klugen und humorvollen Predigten, die auch von den Stellanern hoch geschätzt werden.

Anschließend traf man sich zu einem Mittagstisch in der nahen „Alten Kanzlei“ am Stuttgarter Schlossplatz. Dort wurden während des Essens auch die üblichen Informationen ausgetauscht. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich der Bericht des anwesenden Stellaner-Präsidenten, Dr. Joachim Wollensak, über die kürzliche MV der deutschen Stellaner-Vereinigung, wo es jedoch keine besonderen Überraschung (auch nicht bei den Vorstandswahlen) gegeben habe, wie auch schon im letzten StID zu lesen war.

Der Chronist berichtete gesprächsweise von zwei interessanten Besuchen, die er zusammen mit seiner Frau kürzlich unternommen hatte. Einmal nach Chambéry, ehemals die Residenzstadt der Herzöge von Savoyen. Bekanntlich ist ihr letzter Vertreter, Vittorio Emmanuele, vor über hundert Jahren König von Piemont in Turin und schließlich sogar auch im Vereinigten Italien geworden; er hatte aber die Verbindung zur Savoyen und seiner dortigen Residenz nie ganz aufgegeben, obwohl Savoyen inzwischen französisch geworden war. Sein Sohn und Nachfolger musste schließlich nach dem 2. Weltkrieg in Italien abdanken und  ist  im Exil in Portugal gestorben (seine Gemahlin Elena war übrigens eine Prinzessin aus dem Königshaus Monte  Negro mit Verbindungen zum Zarenhof in Sankt Petersburg und soll im Quirinal zu Rom s. Zt. bei den schwierigen „Lateran-Verträgen“ in den Zwanziger Jahren zum Ausgleichs zwischen Italien und dem Kirchenstaat eine nicht zu überschätzende Rolle gespielt haben). Eines der weiteren Höhepunkte in Savoyen ist heute übrigens die Grande Chartreuse, das „Kartäuserkloster der schweigenden Mönche“, nach der Regel des Heiligen Bruno (1030-1101). Nachdem sie in der franz. Revolution vertrieben worden waren, durften die Mönche erst im 2. Weltkrieg durch ein Sonderdekret der Vichy-Regierung von 1941 aus dem Exil „nachhause“ zurückkehren!  Neuerdings  haben  sie dort einen Altbau in ein Museum umgewandelt, um ihren Besuchern anhand von Beispielen aus dem Leben der Mönche (44) mit Gebet, Chorgesang und Arbeit (samt Kleingärtchen) 1:1 und lebensnah mit ihrem bekannten Motto vorzuführen: „La croix meur tandis le monde change“ (Stat crux dum volvitur Orbis).
Ein anderer Besuch fand in Rumänien statt, in Siebenbürgen und in die Bukowina („Buchenland“). Trotz aller politischer Schwierigkeiten hat sich das Leben in der ehem. Volksrepublik und ihrem Vielvölkerstaat in den letzten Jahren sehr verbessert. Die alten Provinzhauptstädte Hermannstadt (Sibiu) und Temeshwar (Banat) aus der mitteleuropäischen Einwanderungszeit („Sachsen“ und „Donauschwaben“) sind inzwischen zu europäischen Kultur-Hauptstätten avanciert und auch in der Bukowina gibt es z. B. heute wieder wunder-schön restaurierte, alte orthodoxe Klöster, die zum Teil wieder von Nonnen geleitet werden. Der Zufall will es, dass der letzte König von Rumänien, Michael I. aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen, kürzlich im Dezember 2017 ebenfalls im (schweizer) Exil gestorben ist (seine Großmutter, Königin-Witwe Maria, war  übrigens während des 1. Weltkriegs in der Drakula-Schloßburg bei Kronstadt interniert worden, um sie an einer Regentschaft zu hindern).

Interessant ist auch, wie die Rumänen zu seiner aus dem Latein entstandenen Sprache gekommen sind – übrigens als einziges Volk in der zahlreichen Nachbarschaft! Für die Römer galt „Transsilvanien“ schon frühzeitig als problematisch, so dass der Soldatenkaiser Trajan sich entschloss, das Gebiet des heutigen Rumäniens (Dakien) zu erobern und damit zu pazifizieren. Also mussten dort auch „Römer“ angesiedelt werden und so holte man sich langgediente Veteranen ins Land. Diese kamen aber nur nach einem Sicherheits-Versprechen, so dass unter Trajan eine erste Steinbrücke über die Donau gebaut werden ist, um auch reguläre Truppen bei Bedarf rasch in Marsch setzen zu können. Von dieser Brücke sind heute nur noch die Pfeilerstümpfe erhalten, aber sie war bereits auf der Trajan-Säule in Rom abgebildet und gilt bis heute als technische Meisterleistung! Die römische Sprache aber ist geblieben, wenn sie auch im Laufe der Jahrhunderte eine eigenständige Entwicklung genommen hat und auch von anderen romanischen Völkern (z. B. in Italien oder Spanien) heute nur noch „gelesen“ verstanden wird …

In anderem Zusammenhang wurde beiläufig bei den Gesprächen in der „Alten Kanzlei“ mit unserem  Stellanerfreund Dr. Winfried Adler, dem bekannten „Kosovo-Kenner“, auch die Fürstin Mariä Gloria aus Regensburg erwähnt. Bei einer TV-Talkschau hatte sie vor einiger Zeit u. a. von einem damaligen Besuch bei Fidel Castro in Havanna berichtet. Dabei wurde die schlagfertige Fürstin (eine geb. Gräfin Schönburg-Glauchau und somit Nichte unseres Stellanerfreundes Hasi Schönburg) von der Moderatorin gefragt, wie sie denn den kubanischen „Maximo Lider“  angesprochen habe.  Ihre Antwort: „ Comandante, natürlich!“  Und er Sie seinerseits? „Princesa – was sonst!“

Dem Altschüler Hasi Schönburg verdankten die Stellaner aus Freiburg und Stuttgart vor 40 Jahren (1978) eine gemeinsame „rauschende Ballnacht“ in Donaueschingen, auf  Einladung eines anderen Altschülers von St. Blasien: „Jockel“ (Joachim  Fürstenberg, gest. 2002) im Schloss Fürstenberg. Unterstützt übrigens von den Damen des örtlichen Trachten-Vereins mit einem ländlichen Delikatessen-Büffet, und von zwei Patres aus St. Blasien bei einer Bergmesse anderntags in der bekannten Friedenskapelle die damals vom (badischen)  Kurienkardinal Augustin Bea SJ erst vor kurzem auf dem benach-barten  Fürstenberg eingeweiht worden war. Unser damaliger Stellanerpräsident aus Berlin war zu all diesen Anlässen natürlich ´eingeflogen` worden! Also alles Erinnerungen, die es vielleicht wert sind, festgehalten zu werden.

So wird ein solches Gruppentreffen mit den Stellanern zum Jahresende immer auch zu einem interessanten „Treffen unter Freunden“. Unser Dank galt deshalb vor allem unserem Obmann Hermann Zöhrlaut für seine emsige Vorbereitung per Internet.

Dr. Klaus Dorneich

Am 31.10.2017 traf sich eine stattliche Anzahl von Stellanern zu einem Stadtrundgang durch die alte Reichsstadt Esslingen. Unter sehr sachkundiger Führung von Herrn Starzmann lernte man die Feinheiten dieser Stadt kennen. Wie wir erfreut feststellen konnten, ergänzte  unser Wissen, speziell dies von Stellanerfreund Winfried Adler, die Ausführungen von Herrn Starzmann, sodass die Führung einen wissenschaftlichen Charakter mit einem gewissen Humor erhielt. Wir durften auch erfahren, dass mehrere Gebäude der Stadt schon auf Briefmarken der Deutschen Post verewigt wurden. Ein rundum gelungener Stadtrundgang durch die alte Reichsstadt Esslingen.

Im Anschluss daran erklommen wir die Burg von Esslingen um uns in der Burgschenke zu stärken. Bei den anschließenden Gesprächen kam wieder einmal zu Tage, dass die Stellaner eine Familie sind.

Der Obmann schloss die Veranstaltung, indem er noch auf den Jahresabschluss am 3.Dezember in St. Eberhart in Stuttgart hinwies.

Hermann Zöhrlaut

Nun fahren wir Stuttgarter Stellaner schon das fünfte Mal in die Schweiz zum Wandern (7.-10.09.2017) und wieder wurden wir mit einem wunderbaren Kultur- und Wanderprogramm von Jutta und Michael Schimmele verwöhnt. Mit Kultur haben wir begonnen. Am Donnerstag stand eine Fahrt nach St. Gallen auf dem Programm. Wir wurden von Michael Schimmele durch die berühmte Hochschule St. Gallen, eine der führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas, geführt. Nicht nur die Gebäude, die durch ihre Klarheit und Modernität überzeugen (Architekten Walter M. Förderer und Bruno Gerosa), sondern auch die Kunstwerke – unter anderem von Arp, Miro, Giacometti und Richter- haben uns beeindruckt. Bei einem hervorragenden Mittagessen im Goldenen Schäfli konnten wir unsere Eindrücke nochmals Revue passieren lassen. Gestärkt ging es dann durch die Altstadt von St. Gallen mit ihren hübschen Fachwerkhäusern zu einem weiteren sehenswerten Gebäude, dem Kloster St. Gallen mit seiner berühmten Bibliothek. Schon im Frühmittelalter war das Kloster St. Gallen eines der bedeutendsten Klöster in Europa. 1767 erhielt das Kloster mit dem

heutigen Barocksaal einen der weltweit schönsten Bibliotheksräume mit einem beeindruckenden Bestand an Handschriften und Inkunabeln. Nach eingehenden Besichtigungen von Bibliothek, Kloster und Klosterkirche fuhren wir nach kurzer Stärkung zurück in unsere Quartiere.

Der zweite Tag war dem Wandern vorbehalten. Mit dem Auto fuhren wir zuerst nach Disentis und mit dem Zug dann weiter nach Bugnei. Von dort ging es den Blumenweg entlang wieder zurück nach Disentis. Eine Wanderung mit herrlichen Ausblicken auf grüne Weiden, Berge und Kühe, mit typischen Häusern, wie sie nur in der Schweiz zu finden sind. Eine Besichtigung des Maierhofes Salaplauna, der 2008 abgebrannt war und dann durch den Architekten Caminada wieder aufgebaut wurde, rundete unsere Wanderung ab.

Und am darauffolgenden Tag, dem Samstag, änderte sich das Wetter; wie es halt so ist in den Bergen. Es war Regen angesagt. Zum ersten Mal seit wir Stuttgarter Stellaner in der Schweiz wandern. Auf dem Polenweg am Rhein entlang ging es bei leichtem Regen von Ilanz nach Waltensburg und von dort mit dem Zug zurück nach Ilanz. Am Abend verwöhnten uns Jutta und Michael Schimmele mit einem köstlichen Grillbuffet und der Regen war vergessen.

In der Nacht schneite es auf über 2000 m und der Regen wollte nicht aufhören. So beendeten wir die abwechslungsreichen Tage in Flims-Laax und Umgebung mit einem gemütlichen Frühstück, packten ohne Hektik und kamen – die Ferien in Baden-Württemberg und Bayern gingen an diesem Wochenende zu Ende – ohne Stau und Verkehrshindernisse glücklich zu Hause an.

Es waren eindrucksvolle Kultur- und Wandertage in der Schweiz in ausgelassener Stimmung. Jutta und Michael haben wieder hervorragend und umsichtig geplant. Sie haben uns köstlich bewirtet. Dafür ganz herzlichen Dank an euch beide. Und wir versprechen im nächsten Jahr nicht nur wieder zu kommen, sondern Michael bei seinen Erläuterungen gut zuzuhören. „Listen, don’t speak“ werden wir beherzigen, wenn es wieder heißt: „Morgen gehen wir nach……….“ Wir freuen uns!
Caecilie Hummel

Am 23.4.2017 fand sich eine 10 Mann starke Gruppe zur Wanderung im Schwäbischen Naturpark „Schönbuch“ zu einer Wanderung ein. Erfreulich war, dass wir neue Gesichter begrüßen konnten und wir auch das Gefühl hatten, dass sie sich in unserem Kreis wohlfühlten.

Das erste Etappenziel war die Jagdhütte des Königs von Württemberg. Leider konnten wir nur durch das Fenster schauen, aber das beeindruckte uns schon. Man konnte auch dort einen herrlichen Blick auf die Schwäbische Alb genießen. Leider war die Burg Hohenzollern nicht zu sehen. Dann ging es an einem Hain von über 400 Jahre alten Mammutbäumen vorbei.

Das Schloss „Hohenentringen“ war das nächste Ziel. Dort stärkten wir uns und unterhielten uns über aktuell anstehende Probleme.

Die letzte Etappe führte uns dann wieder zu unseren Autos um die Heimfahrt anzutreten. Das Wetter war angenehm und eignete sich vorteilhaft zum Wandern, nicht zu warm und nicht zu kalt.

Der Gruppenobmann verabschiedet die Teilnehmer mit dem Hinweis auf unsere nächste Zusammenkunft am 1.Juli 2017, dem Grillen bei den Stellanerfreunden Cäcilie und Herbert Hummel.

Hermann Zöhrlaut

Am 8. Dezember (Immaculata) 2016 hatte unser Obmann, Hermann Zöhrlaut aus Tübingen, zur Jahresabschlussmesse der Stuttgarter Stellaner wieder in die Domkirche St. Eberhard eingeladen. Um 10 Uhr ist dort der Familiengottesdienst der Stuttgarter Innenstadt-Gemeinde, der von Stadtdekan Dr. Hermes zelebriert wird – einem begnadeten Prediger der jüngeren Generation. Anschließend trafen sich die anwesenden Stellaner traditionsgemäß vor der Kirche in der Fußgängerzone, zum gemeinsamen Mittagsimbiss in der Familiengaststätte „Carl´s“ (CD) „ums Eck“ am Schlossplatz. Unsere Reservierung in diesem geräumigen Lokal wurde auch diesmal zum Problem, denn es kamen doppelt so viele Stellaner (samt Angehörigen) als sich angemeldet hatten! Aber da wir frühzeitig genug eingetroffen waren, konnte der Obmann noch einen weiteren Tisch als Verlängerung auftreiben. Im Mittelpunkt der „Gespräche unter Freunden“ stand natürlich ein Kurzbericht des anwesenden Stellaner-Präsidenten, Joachim Wollensak, über den zeitweise sehr spannenden Verlauf der Mitgliederversammlung in Ffm-St.Georgen im Oktober über die Zukunft der deutschen Stellaner-Vereinigung. Seitens der Zuhörer wurde dankbar vermerkt, dass die Tagungsleitung durch Dr. Wollensak so professionell und juristisch abgesichert verlaufen ist.

Auch der Chronist konnte noch einiges beitragen. Denn kürzlich wurde beim Besuch einer Fan-Gruppe aus Guatemala im hiesigen Porsche-Museum ein Sportwagen gezeigt, mit dem ein junger Rennfahrer aus Guatemala die „Carrera Panamericana“ (2000 km quer durch Mexico) Anfang der fünfziger Jahre gewonnen hatte – und damit der neuen Porsche-Serie CARRERA damals den Namen lieferte! Bei dieser Gelegenheit wurde im Porsche-Museum u.a. auch ein „Oldtimer“ mit dem Kennzeichen TRIGEMA (Foto) gezeigt, aus dem Besitz des bekannten Unternehmers aus Burladingen, des Altkol-legianers Wolfgang Grupp (KSB `62). Ein anderer Porsche-Oldtimer soll noch folgen – das berühmte Fahrzeug, mit dem James Dean seinerzeit in Amerika so tragisch verunglückt ist.

Als seltene Gäste konnten die Stellaner übrigens  im „Carl`s“ auch das Ehepaar Dr. Wehrle und sogar Guido und Mechtild Fleischer begrüssen (KSB) – letztere den meisten bekannt aus einer Stellaner-Zeit, als es noch üblich war, dass ein Bundeskanzler (Kohl) oder der Papst (durch seinen Nuntius) Grußbotschaften an die Stellaner-Kongresse in der Bundesrepublik richteten. Also wieder ein besonderes Adventstreffen der Stellaner in der Stuttgarter Innenstadt, das unser Obmann HZ so erfolgreich „digital“ organisiert hatte. Herzlichen Dank!

Dr. Klaus Dorneich (KSB ´49)

Wanderung in der Schweiz (07.- 11.09.16)

Wir Stuttgarter Stellaner haben uns schon beim Kofferpacken am Dienstag auf schöne Wandertage rund um Flims, Laax, Schluein und Ilanz gefreut. Wir schauen nicht auf den Wetterbericht, denn schönes, sonniges Wanderwetter haben wir jedes Mal. Diesmal war am Mittwoch Anreisetag. Wir trafen uns bei Jutta und Michael Schimmele am Abend des 7. September und wurden bei einem delikaten Grillbuffet auf unsere Wandertouren vorbereitet. Dieses Mal hat Michael den Schwerpunkt auf Wanderungen entlang des Rheins gesetzt. So trafen wir uns am Donnerstag am Bahnhof in Ilanz um von dort aus in die Rheinschlucht zu wandern. Der Wanderweg führte uns nach Valendas/Sagogn mitten in der Rheinschlucht. Der Rhein ist hier gewaltig, für Raftingfans  einmalig und sehr beeindruckend. Ein reißender, unberechenbarer, wilder Fluss. Schattige und sonnige Streckenabschnitte  wechselten sich ab und wir genossen die frische Luft und die wunderbare Schweizer Bilderbuchlandschaft. Zurück fuhren wir mit der Rhätischen Bahn zum Ausgangspunkt unserer Wanderung nach Ilanz. Am Abend fand eine Führung durch das Kloster der Ilanzer Dominikanerinnen statt. Sr. Madlen Büttler führte uns durchs Kloster und die Ausstellung von Sr. Anita Derung und erklärte uns die farbenfrohen Glasbilder der Kirche. Auch das Abendessen nahmen wir im Koster ein. Am Freitag fuhren wir ins Tessin. Es ging über den Lukmanier Pass nach Bellinzona. Nach ca. 2 Stunden Fahrtzeit ging es mit dem Lift auf das Castelgrande. Das Castelgrande ist eine Höhenburg in Bellinzona, dem Hauptort des Kantons Tessin. Als eine der drei Burgen von Bellinzona gehört sie seit 2000 zum Welterbe der UNESCO, zusammen mit dem Castello di Montebello, dem Castello di SassoCorbaro und der Murata. Die Burg liegt 277m ü. M. auf einem mächtigen Felsrücken über der Altstadt. Renoviert wurde sie vom Architekten Aurelio Galfetti. Die Burg bietet herrliche Ausblicke in die gesamte Umgebung. Und dieser herrliche Ausblick bot sich uns auch während des Essens auf der Terrasse des Castelgrande. Nach einem köstlichen Mittagessen ging es hinunter in die Altstadt. Wir schauten uns Gebäude verschiedener Tessiner Architekten an. Das Casa Nera, das Casa Bianca und die Hauptpost von Aurelio Galfetti, sowie das Business Center von Mario Botta. Auch das alte Rathaus von Belinzona, den Palazzo Civico  konnten wir bewundern. Im spektakulären Innenhof mit südlichem Ambiente erzählen Bilder in den Bögen der Loggien die wechselvolle Geschichte der „Stadt der Türme“. Weiter ging es mit dem Auto nach Monte Carasso, ca. 15 Minuten von Bellinzona entfernt. Treffpunkt war das ehemalige Augustinerkloster. Luigi Snozzi hat hier ein großes Dorfentwicklungskonzept verwirklicht. Er hat ein neues Ortszentrum geschaffen, eine Schule ins Kloster hinein gebaut und die Piazza rundum mit markanten Neubauten versehen. Über den Lukmanier ging es mit vielen wunderschönen Eindrücken wieder zurück in unsere Quartiere. Am Samstag fuhren wir wieder ab Ilanz mit der Rhätischen Bahn nach Disentis. Von hier aus führte uns die Wanderung linksrheinisch nach Sumvitg. Eine Wanderung für heiße Tage, denn heiß war es bei unseren Wanderungen dieses Jahr wirklich. Bei fast 30 Grad genossen wir den schönen schattigen Pfad entlang des Rheins und konnten uns noch vor Abfahrt in Sumvitg mit einem kühlen

Getränk belohnen. Die Gegend um Flims und Laax hat viel sehenswerte Architektur zu bieten und so trafen wir uns am Abend noch zur Besichtigung des Gelben Hauses in Flims. Das Haus wurde vom Architekten Rudolf Olgiati kurz vor seinem Tod 1995 als ein Teil seiner Kulturgütersammlung der Gemeinde Flims mit der Auflage vermacht, das mitten im Dorf stehende «Gelbe Haus» nach seinen Vorstellungen umzubauen und es komplett weiß anzustreichen. 1997 gestaltete sein Sohn Valerio Olgiati dieses Haus neu nach den Vorgaben seines Vaters. Das „Gelbe Haus“ ist heute ein Museum mit wechselnden Aus-stellungen. Nach dem „Gelben Haus“ haben wir in Flims und Flims Waldhaus weitere Gebäude des Architekten Olgiati besucht. Der Abend klang heiter und angeregt beim Abendessen im Hotel Bellaval in Laax aus. Auch am Sonntag sind wir gewandert. Von Schluein aus fuhren wir zunächst mit dem Postbus nach LaaxPosta und von dort – immer abwärts – über den großen Golfplatz in Sagogn wieder am Rhein entlang nach Schluein zurück. Am Aussichtspunkt in Sagogn konnten wir nochmals den Blick ins wunder-bare Rheintal schweifen lassen. Steil abfallende Felshänge, Wald und grüne Wiesen und der mäandernde Rhein boten herrliche Eindrücke und ließen uns auch schon ein wenig wehmütig an das Ende dieser Wanderung denken. Wieder zurück in Schluein verwöhnten uns Jutta und Michael Schimmele nochmals mit Gegrilltem. So gestärkt fuhren wir gen Heimat.  Wenn’s mal zwickt in den Waden und sich sämtliche Muskeln melden, verfahren wir gemäß der Schimmelschen Devise: „Hauptsache man überlebt die Touren, alles andere ist sekundär.“ Wir freuen uns auf die nächsten „Überlebenstouren“ in der Schweiz. Wir danken Jutta und Michael ganz herzlich für die erstklassigen Wanderungen, die perfekte Bewirtung bei ihnen zu Hause und hoffen, dass wir auch im kommenden Jahr wieder mitwandern dürfen. Dank euch beiden – bis zum nächsten Jahr!

Caecilie Hummel

Stellaner-Treff in Tübingen 2016

Auf Einladung unseres Obmanns, Hermann Zöhrlaut aus Tübingen, trafen sich einige Stuttgarter Stellaner am 2. Juli 2016 dort im Schwärzlocher Hof zu einer Wanderung im Ammertal. Dieser Traditions-Hof, der schon im 12. Jahrhundert erwähnt wurde, ist seit 1931 im Besitz der Gastwirtsfamilie Reichert. Von der Gäste-Terrasse aus hat man  hier bei schönem Wetter einen bezaubernden Blick auf das Ammertal, das bei den Studenten in Tübingen als die „Tübinger Toskana“ bekannt ist – wegen seiner  sanften Rebhügel und seinen abwechslungsreichen Korn- und Weidefeldern am Ammer-Flüsschen! Entsprechend finden hier zahlreiche Stiftungsfeste akademischer Verbindungen statt und der geräumige Gasthof ist natürlich auch beliebter Ausgangspunkt  vieler  Wandersleute in der Umgebung.

Stuttgart
Die Stellanergruppe aus Stuttgart hatte diesmal hier ein besonderes Wanderziel  – die württembergisch-herzogliche Domaine Hofgut Ammertal, mit landwirtschaftlichen Gebäuden (samt Veterinärstation) und eigener Barockkirche. Das geräumige Herrenhaus ist heute allerdings Studenten-Wohnheim und wird bei den Tübinger Studierenden auch wegen seines Nahverkehrs-Anschlusses (Triebwagen) an die Bahnstrecke Tübingen-Herrenberg geschätzt. Denn in Herrenberg gibt es dann bereits weiter Anschluß an das Stuttgarter S-Bahnsystem, mit entsprechenden Verbindungen zu  Fernzügen  und Flughafen. All diese Einrichtungen haben unseren Obmann bewogen, seine Stellanerfreunde aus Stuttgart mit dieser außergewöhnlichen landschaftlichen Umgebung von Tübingen im Ammertal bekannt zu machen (zu der auch die aus der Literatur so bekannte “ Würmlinger Kapelle“  jenseits eines nahen Hügels gehört). Auch die anwesenden Damen haben diese mehrstündige Wanderung durch „Felder und Auen“ geschätzt (siehe das Foto „Dame mit Hund“ von Susanne Wahl-Kottrup).

Abschluss fand unsere  Wanderung wieder im alten, noch romanischen Teil des Schwärzlocher Hofes, bei Mahlzeiten oder Kaffee und Kuchen. Hier kam es dann auch zum gewohnten Informations-Austausch unter Freunden – Stellaner-Präsident Joachim (Dago) Wollensak berichtete u.a. von seinen Altschüler-Kontakten auf nationaler und internationaler Ebene, Obmann Hermann Zöhrlaut von seiner Arbeit mit Flüchtlingen in Tübingen; und auch der Chronist erwähnte einen kürzlichen Besuch im „Wörlitzer Park“ nahe Dessau, wo er und seine Frau zufällig auf eine Wanderausstellung von Portraits  und Skizzen aus London gestoßen waren:  „Lady Hamilton – Eros & Attitüde“ – über jene ungewöhnliche Frau aus dem einfachen Volke, deren sozialer Aufstieg als Gattin des damaligen britischen Botschafters am Hof in Neapel und (nach dessen Tode) spätere Geliebte von Admiral Nelson breite Aufmerksamkeit im Europa des 18. Jahrhunderts erregt hat – zumal ihr Geschick nach dem Heldentod des Siegers in der Seeschlacht von Trafalgar tragisch in Armut und Krankheit endete! Dank also wieder an alle Beteiligten dieser außergewöhnlichen „Wanderung im Ammertal“ in der Umgebung von Tübingen.
Dr. Klaus Dorneich  (KSB ´49)

Am 11.6.2016 trafen sich Mitglieder der Stellaner Gruppe Stuttgart bei unseren Stellanerfreunden Herbert und Cäcilie Hummel zum traditionellen Grillfest.
Zunächst möchte ich den Beiden ganz herzlich danken für Ihre Bemühungen. Es war wieder-um ein schönes Erlebnis.
Trotz Regens, es tat der Stimmung keinen Abbruch. Vielfältig waren die Themata, die wir besprachen. Unser Präsident, Dr. Joachim Wollensak,  berichtete auch noch über den Stand der Vorbereitungen für das das Europäische Treffen in Rom.
Hermann Zöhrlaut

Besuch in Speyer

Wäre Jesus nach 1020 in Speyer geboren, hätte Maria 40 Tage nach der Geburt zur „Reinigung“ die Mikwe neben der Synagoge des Judenhofs aufgesucht. Sie wäre zu dem zehn Meter unter der Erde liegenden Grundwasserbecken hinabgestiegen und unbekleidet bis über die Haare eingetaucht. Lukas 2, 21 – 40 schildert den Vorgang der Reinigung Mariä anders, nämlich „nach dem Gesetz des Mose“: Maria geht in den Jerusalemer Tempel und opfert zwei Tauben. Nach 3. Mose 12, 6 ist Maria eine arme Frau; denn das normale Reinigungsopfer ist ein Lamm und eine Taube. Lukas bringt leider das Opfer für die gleichzeitig berichtete „Darstellung“ Jesu im Tempel und die Reinigung der Mutter durcheinander, und die spätere Um-Etikettierung des Festes „Mariä Reinigung“ zu „Mariä Lichtmess“ hat den Inhalt noch mehr vernebelt.
Da der Tempel seit dem Jahre 70 nach Christus endgültig zerstört und die Juden mehr als schon zuvor zerstreut sind, setzen die Rabbiner die Mikwe (hebräisch „Sammlung des Wassers“) als Ort der rituellen Reinigung ein. Mit Hygiene haben weder dieses jüdische Ritual, noch die christliche Taufe etwas zu tun.

Da die Juden in Speyer kein Handwerk ausüben durften, wurde die Speyrer Mikwe von 1020, die älteste und größte in Europa, von christlichen Steinmetzen der Dombau-hütte gebaut und mit romanischen Motiven ausgeschmückt. Die Speyrer Juden, die der Bischof gegen Ende des ersten Jahrtausends als Flüchtlinge aus Mainz aufgenommen hatte, sollten den Handel fördern und später bei der Finanzierung des Dom-Umbaus Heinrichs IV. helfen. Dafür erhielten sie eine autonome Verwaltung und wurden 1096 vom Bischof vor den mörderischen christlichen Horden des Ersten Kreuzzugs geschützt.

Nach einem Pfälzer Mittagessen im „Halbmond“ beim Speyerbach, der der Stadt den Namen gab, widmeten wir uns dem größten romanischen Dom der Welt, den in seiner heutigen Form die Menschheit vor allem dem Streit Heinrichs IV. mit Gregor VII. um die Investitur verdankt.
Heinrich IV., 1056 an die Macht gekommen, und seine Vorgänger betrachteten es als ihr Recht, Äbte, Bischöfe und sogar Päpste einzusetzen. Papst Gregor VII. wollte diese Praxis im Sinne der cluniazensischen Reform beenden, weil sie nicht nur seine geistliche Herrrschaft über die Kirche in Frage stellte, sondern auch zu Ämterkauf (Simonie) und Konkubinat (Nikolaitismus) führte. Aber Heinrich hielt auch nach dem Gang nach Canossa 1077 an der weltlichen und geistlichen Investitur des hohen Klerus durch den König fest, denn er glaubte nicht, auf seine treuesten Gefolgsleute, die keine Erban-sprüche anzumelden hatten, verzichten zu können.

Von 1080 bis 1111, d.h. fünf Jahre über seinen Tod hinaus, ist Heinrich im Kirchenbann. Als jedoch der Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden schon 1080 stirbt, ändert sich die politische Lage zu seinen Gunsten. Heinrich lässt einen Gegenpapst wählen, der ihn 1084 in Rom zum Kaiser krönt, während Gregor VII. in der Engelsburg sitzt. Jetzt kommt es, mit Ausnahme der gewaltigen Krypta, zu einem totalen Umbau des 1061 geweihten Speyrer Doms, eine Glanzleistung, wie sie heute mehr oder weniger vor uns steht. Aus einem urwüchsigen massiven Gebäude wird ein aufstrebender lichter Kaiserdom mit vielen importierten baulichen Neuerungen: Kreuzgratgewölbe über dem 14 Meter breiten Hauptschiff, Kreuzrippengewölbe in den Querschiffen und die erstmals in der Architekturgeschichte um den ganzen Dom herumgeführte Zwerggalerie.
Bar aller ehemaligen Nachbargebäude wie Kaiser- und Bischofspfalz, Kreuzgang und Jesuitenkolleg samt Kirche steht der Dom heute so frei im Gelände wie es nur bei englischen Kathedralen zu finden ist. Der Kahlschlag, der auch den Dom schwer verwüstete, erfolgte 1689 im sogenannten „Pfälzischen Erbfolgekrieg“ und Ende des 18. Jahrhunderts während der Besetzung des linken Rheinufers durch französische Revolutionäre.

Zu Reformation und Gegenreformation muss noch gesagt werden, dass die Reichsstadt Speyer 1538 lutherisch geworden, Bischof und Domkapitel aber katholisch geblieben waren.
Schon bald ließen sich die Jesuiten als Lehrer, Professoren und Prediger für über 200 Jahre im katholischen Dombezirk nieder. Dabei half ihnen die Tatsache, dass die Mehrheit des Personals des Reichskammergerichts (Entsprechung zum heutigen Bundesgericht) katholisch war.
Petrus Canisius kommt 1567 zur Gründung des Kollegs nach Speyer. Friedrich Spee, der Liederdichter, Peter Faber, der erste Gefährte von Ignatius, Athanasius Kircher, der spätere Professor am Collegium Romanum mit seiner „Wunderkammer“, wirken hier, aber nicht gerade zur Freude des evangelischen Stadtrats. Schließlich ist die Bezeichnung „Protestanten“ auf dem Speyrer Reichstag von 1529 entstanden. Daran erinnert als Gegenstück zum katholischen romanischen Dom die um 1900 errichtete neo-gotische „Gedächtniskirche der Protestation“ .

Am späteren Nachmittag sitzen wir, 13 Männer und Frauen aus dem Rhein-Neckar-Raum, vor einem Café in der Maximilianstraße und lassen unsere Blicke zwischen Dom und Altpörtel schweifen. Der rekonstruierte Westbau des Kaiserdoms von der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seiner gestreiften Fassade hat dem Karlsruher Architekten Heinrich Hübsch zwar einigen Tadel der Kunsthistorikerzunft eingetragen. Von uns erhält der badische Baudirektor aber Beifall, da seine sonnenbunte Kulisse mit ihren spielerischen historistischen Zitaten aus der Ferne die Sehnsucht nach den schönen Fassaden italienischer Dome weckt.
Winfried Adler

Bericht 31.01.2016

Am Sonntag, den 31.1.2016 fanden sich 15 Stellaner am Kunstmuseum in Stuttgart ein.
Sie hatten das Ziel, die Ausstellung „I got Rhythm – Kunst und Jazz seit 1920 bis heute“ zu besuchen.

Das Haus war so gut besucht, dass uns unsere Führerin empfahl, die Ausstellung von der Gegenwart in die Vergangenheit anzuschauen. Wir waren beeindruckt, wie viele Künstler, sowohl auf musischer Seite als auch auf malerischer Seite in direkter und indirekter Verbindung standen. Selbst so berühmte Namen wie Josefine Baker, die nach unseren Vorstellungen mehr der Musik zugeschrieben wird, hatten Einfluss auf das malerische Wirken und Schaffen ihrer Zeit. An einigen Bildern wurden Musikstücke aus der Schaffenszeit zu Gehör gebracht. Ein rundum schönes Erlebnis für die Teilnehmer. Eine kleine Kaffeerunde im Café Königsbau lies dieses Treffen ausklingen.
Hermann Zöhrlaut

Nikolaustag 2015

Am 6. Dezember (Nikolaustag) trafen sich die Stuttgarter Stellaner wieder zahlreich zur sonntäglichen Adventsmesse in St. Eberhard, der Bischofskathedrale in der Stuttgarter Innenstadt. Ein Rottenburger Domkapitular wies in seiner Predigt auf das besondere Charisma des Lukas-Evangeliums dieses Tages hin, das von seinem Autor nicht nur als „Frontbericht“ der Jesus-Überlieferung geschrieben worden war, sondern auch konkrete Datenhinweise auf die historischen Zusammenhänge (heute eher: „belastbare Koordinaten“) der damaligen politischen Gliederung in Palästina gegeben hat – eine durchaus modern anmutenden Reportage-Technik des Evangelisten Lukas!

Es war ein strahlender Dezembertag und die vielen Besucher der Innenstadt brachten auch unseren Obmann, Hermann Zöhrlaut aus Tübingen, zunächst in rechte Verlegenheit, als seine Platzreservierung in den traditionellen „Carl´s Bierstuben“ für die vielen anwesenden Stellaner nicht mehr ausreichte.
Aber Hermann hatte noch andere Handy-Kontakte parat und so wurden alle schließlich im Café des Kunstmuseums am Schlossplatz untergebracht, einschließlich der zahlreich anwesenden Damen. Eine besondere Freude für den Chronisten wurde das Wiedersehen mit Boris Wandruszka, zu dessen Vorfahren der Verfasser eines Standardwerkes über „Die Habsburger“ (bei Herder) gleichen Namens zählt, das im Jahr 2016, zur Wiederkehr des hundertsten Todesjahres des alten Kaisers Franz-Josef, sicher wieder eine gebührende Rolle spielen wird. Der Chronist berichtete beiläufig auch von einem diesjährigen Besuch in England, das in seinen Kathedralen immer
wieder Überraschendes zu bieten hat. So fand in Salisbury Cathedral im Sommer eine Ausstellung über „Achthundert Jahre Magna Carta Libertatum (1215-2015)“ statt, das der Welt inzwischen u. a. den demoktatischen Parlamentarismus beschert hat – als frühe Kontrollinstanz gegen das allzu absolut herrschende Königtum jener Epochen.

Bekanntlich hat die „Magna Charta“ zumindest zwei Königen verschiedener Zeiten den Kopf gekostet – in England Charles I. und in Frankreich Louis XVI., beide vom Parlament wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und hingerichtet, wenn auch von zeitgenössischen Höfen (einschliesslich der römischen Kurie) noch mit Entsetzen zur Kenntnis genommen!) In der Kathedrale von Wells (bei Bristol) fand sogar ein Festakt mit Blasmusik der britischen Royal Air Force statt, zur Erinnerung an die „Battle of Briton“ und die „Husaren-Stücke“ der britischen Torpedo-Flieger, die 1941 zur Versenkung des deutschen Schlachtschiffs „Bismarck“ bei Island geführt haben (was Hitlers Strategie der Kriegsmarine hernach nachhaltig beeinflußt hat). Mit weiteren Hinweisen des Stellaner-Präsidenten Joachim Wollensak zu Stellaner-Veranstaltungen auf Bundesebene (z.B. das Altschülertreffen im kommenden Oktober im Kolleg St. Blasien) endete dieses adventliche Sonntagstreffen in der Stuttgarter Innenstadt mit dem Dank an alle Beteiligten.
Dr. Klaus Dorneich

Bericht 25.10.2015

Am 25.10.2015 besuchte eine Gruppe von 10 Stellanern mit Frauen den Gasometer in Pforzheim. Dort konnte man das Rundgemälde von Asis „Rom um 312“ bewundern. Ein Kunstwerk, das man auf sich wirken ließ und man hatte das Gefühl, dass man mitten im Zentrum des Gemäldes steht. Bibiana Hoffmann-Wollensak, Gattin unseres Präsidenten, eine begabte Historikerin brachte es durch ihre Ausführungen noch viel näher. Danke dafür.

Nach Stärkung haben wir dann noch den Kappelhof in Pforzheim besucht. Dort befinden sich die Ausgrabungen aus Römischer Zeit in Pforzheim. Hierbei haben wir auch erfahren, dass Pforzheim schon eine urkundliche Erwähnung im Jahre 1000 n.Chr. hat und dort noch den Namen „Portu“ trug. Gleichbedeutend mit unserem heutigen Wort „Pforte“. Wie auch die Stadt Pforzheim sich heute nennt, nämlich die Pforte zum Nordschwarzwald.

Auch die schweren Folgen des 2.Weltkrieges für Pforzheim konnten wir wahrnehmen. Wir sahen einen Plattenboden, der durch die Brandbomben in den letzten Tagen des Krieges entsprechend in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Hermann Zöhrlaut

Bericht zum 10.-13.09.2015

Es war wie jedes Jahr schönstes Wanderwetter, das die Stuttgarter Stellaner in Schluein vom 10. bis 13. September vorge-funden haben. Dank der Familie Schimmele haben wir wieder beeindruckende Wande-rungen in der Schweiz unternommen. Nun aber der Reihe nach.
Am Donnerstag war Anreisetag und Treffpunkt bei Jutta und Michael Schimmele in Schluein. Bei köstlichem Grillbuffet wurden wir von ihnen auf die kommenden drei Tage eingestimmt und besprachen die Wandertouren.
Am Freitag trafen wir uns am Bahnhof Ilanz um mit dem Postbus nach Vrin zu fahren auf 1448 m Höhe. Die Wanderung bergab hat uns wunderbare Ein- und Ausblicke auf diese schweizerische Bilderbuchlandschaft er-möglicht. Wir wanderten über Wasserfälle und Wiesen mit friedlich grasenden Kühen. Der Abend klang in Sagogn in der Ustria Stiva aus.
Erst am anderen Tag meldeten sich noch nie gekannte Muskeln um von unserer Bergab-wanderung zu künden. Nichtsdestotrotz wurde unser zweiter Wandertag begeistert ange-gangen. Diesmal war unser Ziel der Bündner Rigi auf 1618 m Höhe. Mit dem Postbus ging es wieder ein Stück bergauf. Dass wir unser Ziel nicht ganz erreichten, ist der Tatsache zuzuschreiben, dass es in der Schweiz sogar Umleitungsstrecken für Wanderwege gibt. Wir wanderten durch tiefen Wald auf wunderbar weichem Moosboden und auf freiem Feld und konnten nicht umhin, das köstliche Kuchenbuffet in Surcasti zu genießen und dann den Heimweg anzutreten. Jutta und Michael haben uns an diesem Abend mit einem Raclette erfreut. Es wurde ein gemütlicher, lustiger Abend in trauter Runde.
Der Sonntag war der Ebene vorbehalten. Nach einem Tag bergauf und einem Tag bergab genossen wir die Ebene rund um das Bündner Rheintal. Wir trafen uns mit Chris Thürlimann von den Schweizer Stellanern am Bahnhof in Maienfeld. Maienfeld ist berühmt für das “ Heididorf“. Im Heididorf kann man sich in die Entstehungszeit der bekannten Kinder-geschichte von Johanna Spyri zurückve-rsetzen. Unser Wanderweg jedoch führte uns von Maienfeld über Fläsch vorbei am Heidi-brunnen durch die Weinberge des Bündner Rheintals. Hier wird überwiegend Riesling Silvaner und blauer Burgunder angebaut. Die „kleine Gegend der großen Weine“ erstreckt sich von Chur bis fast zur nördlichen Landesgrenze. Die köstlichen Weine konnten wir dann auf dem Weingut Niederer genießen. So klang unser letzter Wandertag weinselig aus.
Wir danken Jutta und Michael Schimmele für die schönen Wanderungen, die herzliche Bewirtung bei ihnen zu Hause und freuen uns auf das nächste Mal. Die Schweizer Wanderungen sind fest im Kalender der Stuttgarter Stellaner verankert. Dann bis zum nächsten Jahr!
Caecilie Hummel

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