Regionalgruppe Freiburg

Stellaner im Raum Freiburg
Zur Gründung der Freiburger Stellanergruppe

Es war im August 1947, als nach der Wiedereröffnung des Kollegs St. Blasien Pater Dr. OTTO FALLER eine kleine Gruppe von „Vorkriegsschülern“ in das Kolleg einlud. Unter anderen befanden sich darunter Franz Widmann aus München, Joachim (Jochen) Gönner, der in Freiburg Forstwissenschaften studierte, die angehenden Ärzte Franz Merk, Werner Finck und ich, als Meteorologe im zweiten Freiburger Berufsjahr. Wer sonst noch mit dabei war, weiß ich leider nicht mehr. Wir waren etwa zehn bis zwölf ehemalige Schüler des Kollegs.

Ein Telefon besaßen in diesen ersten Nachkriegs- und Hungerjahren noch die wenigsten. Und so erhielt ich eine schrifltiche Einladung, „mitzumachen“ an diesem Treffen im Kolleg. Natürlich verlief die Fahrt wegen der schlechten Bahn- und Busverbindungen – die Ravennabrücke war Ende des Krieges von der deutschen Wehrmacht gesprengt worden – recht abenteuerlich. Der Sommer 1947 war außerordentlich heiß und trocken, der „echte Jahrhundertsommer“!

Pater Faller eröffnete das Treffen mit der Bemerkung „Nun sollt Ihr Euch in erster Linie einmal richtig satt essen“! Er duzte uns alle noch wie früher. „Und dann sollt Ihr mir mal erzählen, was Euch im früheren Kolleg nicht gefallen hat, und was wir nun besser machen müssen.“ Und der Schluß des mehrtägigen Treffens gipfelte etwa mit den Worten: „Nun gehet hinaus in eure Heimat und sammelt frühere Schüler der Kollegien St. Blasien und Feldkirch, auf dass in Gruppen unser Geist lebendig bleibe“.

Jochen Gönner, Franz Merk, Wener Finck und ich nahmen Pater Fallers Anregung spontan auf und „sammelten“ die Adressen früherer Kollegsschüler aus dem südbadischen Bereich. Etliche Anschriften erhielten wir vom Kolleg selbst. Jochen Gönner, wohl der älteste und auch der aktivste unter uns, wurde zum „Obmann“ bestimmt und wurde nun zum „Vater der Freiburger Gruppe“. Schwierig war es zunächst, ein Lokal für unsere Treffen zu finden, denn Freiburg war ja noch zum großen Teil zerstört.

Aber schon bald bot sich im neu erstandenen Kolpinghaus in der Karlstraße, seinerzeit respektlos „katholischer Bahnhof“ genannt, eine Gelegenheit für unsere Treffen, die sich fortan im „Kaffestüble“ formierten und eigentlich immer gut besucht wurden. Nach Jochen Gönners Weggang aus Freiburg wählte man Franz Merk, Werner Finck und danach mich zu den „Obmännern“ der Freiburger Gruppe. Wir trafen uns widerholt im Kolleg, um die Abiturienten der Jahrgänge etwa ab 1949/50 für die Altstellanergruppen, wie sie nun genannt wurden, zu gewinnen. Manche der „Urteilnehmer“ und „Gründungsmitglieder“ leben auch heute noch und nehmen regen Anteil an unseren Treffen, die seit einigen Jahren im Freiburger „Heiliggeist-Stüble“ am Münsterplatz stattfinden

Traditionsgemäß finden alljährlich am 8. Dezember eine Heilige Messe in der Konviktskirche statt, die uns jeweils ein Pater des Kollegs St. Blasien gestaltet. Anschließend essen wir gemeinsam im Heiliggeist-Stüble.

In den ersten Nachkriegsjahren feierten wir regelmäßig Fastnach im „Ripuarenhaus“ oder in der „Burse“ am Schloßberg. Davon erzählen etliche Fotos, die zum Teil in einem Album zusammengestellt sind. Manchmal lieferte sich die Freiburger Gruppe ein St. Blasien ein Fussballspiel mit den Schülern der Oberklasse. Soweit ich mich erinnere, verloren dabei die Altstellaner regelmäßig.

Dann hatten wir ein kleines Treffen in St. Blasien währen des Besuches des damaligen Freiburger Erzbischofs Dr. Wendelin Rauch.

Vorträge während unserer Altstellaner-Treffen in Freiburg gab es damals kaum. Etliche von uns haben damals den „Hafen der Ehe“ angesteuert. Und wenn unsere Damen an den Treffen meist nicht teilnahmen, so deshalb, weil kleine Kinder zu betreuen und zu versorgen waren. Heute nehmen unsere Ehefrauen zumeist auch an den Treffen, die regelmäßig einmal im Monat stattfinden, mit großem Interesse teil.

Hans v. Rudloff

Kontakt zu uns:

Dr. Laslo Könczöl
Reiterstr. 22
79100 Freiburg
Tel. 0761 40 28 42
LKoenczoel@hotmail.com